Rainforest IV
David Tudors konzertante Klanginstallation, realisiert von Teilnehmer:innen der Darmstädter Ferienkurse unter der Leitung von Matt Rogalsky und hans w. koch
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So. 27. Juli 2025, 18:00 – 22:00
Centralstation (Halle)

Der Eintritt ist frei, aber die Anzahl der Personen, die gleichzeitig im Raum sein können, ist begrenzt. Tickets für bestimmte Zeitfenster sind ab dem 15. Juni 2025 erhältlich.
Teilnehmer:innen der Darmstädter Ferienkurse
Participants of the Darmstadt Summer Course
Matt Rogalsky & hans w. koch (Musikalische Leitung / Musical Direction)
Carsten Seiffarth (Kurator / Curator)
Markus Steffens (Koordination / Coordination)
Eckehard Güther (Technische Leitung / Technical Direction)
Zwischen 1968 und 1973 realisierte David Tudor eine Reihe von Stücken mit dem Titel Rainforest. Ursprünglich für die gleichnamige Performance der Merce Cunningham Dance Company beauftragt, entwickelte sich das Stück in verschiedenen Formen weiter, unter anderem als performative Rauminstallation. Die Grundidee, die sich durch sämtliche Versionen zieht, ist die eines Ensembles aus tönenden Objekten, die durch Transducer angespielt werden. Durch die spezifischen Resonanzeigenschaften eines jeden Objekts verändern sich die zugespielten Klänge. Das reale Objekt ist zugleich Filter und Klanggenerator. Als Objekte kommen meist einfache Fundstücke zum Einsatz.
Waren es zu Beginn relativ kleine Objekte, die im Rahmen der Tanzperformances mit der Merce Cunningham Dance Company auf der Bühne zu sehen waren (Rainforest I-III), so verwendete Tudor 1973, anlässlich eines Workshops beim New Music in New Hampshire Festival, auch große Objekte, die für Rainforest IV in Form eines begehbaren Environments arrangiert waren. Bei der Realisierung dieser Version war auch erstmals eine Gruppe von jungen Musiker:innen und Künstler:innen beteiligt, die die Objekte nicht nur auswählten und installierten, sondern sie in einer mehrstündigen Performance auch live bespielten. Rainforest IV wurde damit zu einer offenen und flexiblen, gleichzeitig aber höchst anspruchsvollen Plattform für die kollektive Komposition von (live-)elektronischer Musik.
Die Partitur besteht lediglich aus der Skizze eines Schaltkreises und der simplen Anweisung, dass bereits zuvor komponierte Musik nicht verwendet werden darf.
Bei den Ferienkursen 2025 wird Rainforest IV im Rahmen eines Workshops realisiert und an drei Tagen von den Teilnehmer:innen live bespielt. Musikalische Leiter dieser Rainforest-Fassung sind der kanadische Komponist Matt Rogalsky, der selbst noch mit Tudor zusammenarbeiten konnte, und der Kölner Komponist und Klangkünstler hans w. koch.
Hinweis:
Am 21. Juli sprechen internationale Expert:innen im Rahmen einer eintägigen Konferenz über David Tudors wegweisende Arbeiten und natürlich auch über seine Rainforest-Werkreihe.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes