Luciano Berio: Différences
Einstudierung & Aufführung, Recital-Lecture & Workshop mit Angela Ida De Benedictis, Ulrich Mosch, Kilian Schwoon und Teilnehmer:innen der Darmstädter Ferienkurse

Recital-Lecture & Performance
In diesem Jahr feiert Luciano Berio seinen 100. Geburtstag. Doch nicht nur deshalb lohnt sich der Blick in sein vielfältiges Œuvre. Im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse 2025 steht seine Komposition Différences (1958–59) für fünf Instrumente (Flöte, Klarinette, Harfe, Viola, Violoncello) und stereofones Tonband im Fokus, die 1961 vom Internationalen Kranichsteiner Kammerensemble unter Bruno Madernas Leitung in Darmstadt aufgeführt wurde.
Im Rahmen einer Recital-Lecture mit Angela Ida De Benedictis (Paul Sacher Stiftung Basel | Centro Studi Luciano Berio) und Ulrich Mosch (Université de Genève) zum Werk und zum Aspekt des „Zuspiels“ wird Différences zur doppelten Aufführung kommen. Das Ensemble setzt sich aus angemeldeten Interpret:innen der Darmstädter Ferienkursen zusammen.
Musikalische Leitung: Lena Yeeun Oh & Konstantinos Vallios
Klangregie: Kilian Schwoon

Workshop
Ende der 1950er Jahre waren Ästhetik und Technik soweit – auf Tonband fixierte Musik traf im Konzert auf live gespielte Instrumente. Ob Bruno Madernas Musica su due dimensioni (1958; eine erste Fassung entstand bereits 1952), Karlheinz Stockhausens Kontakte (1958–60) oder Luciano Berios Différences (1958–59): In neuen, heute längst zu Klassikern Neuer Musik gewordenen Werken wurden klangliche Gemeinsamkeiten erhört und Unterschiede ausgelotet, während die Wiedergabemöglichkeiten noch in den Kinderschuhen steckten.
In ihrem Workshop geben Angela Ida De Benedictis (Paul Sacher Stiftung Basel | Centro Studi Luciano Berio), Ulrich Mosch (Université de Genève) und Kilian Schwoon (Hochschule für Künste Bremen | Tempo Reale Florenz) Einblick in die vorhandene Quellenlage von Différences für fünf Instrumente (Flöte, Klarinette, Harfe, Viola, Violoncello) und stereofones Tonband und zeichnen so die Entstehungsbedingungen eines faszinierenden Kapitels europäischer Musikgeschichte nach. Der Workshop möchte Musiker:innen gezielt für eine bewusstere Performance Practice sensibilisieren und durch die Untersuchung der zugrunde liegenden Quellen und Materialien zu einem tieferen Verständnis des Interpretationsprozesses beitragen.