Miroslav Srnka

Geboren 1975 in Prag. Miroslav Srnka studierte Musikwissenschaft an der Karls-Universität und Komposition an der Prager Akademie der musischen Künste. Er ist Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und ein gefragter Juror bei Wettbewerben wie dem renommierten Mahler-Wettbewerb in Bamberg oder dem Mauricio-Kagel-Kompositionswettbewerb. Außerdem ist er Mitglied des künstlerischen Beirats des Prager Frühlingsfestivals, wo er Prague Offspring, ein Festival mit Schwerpunkt auf neuer Musik, gründete und bis heute mitkuratiert.

Der internationale Durchbruch gelang Miroslav Srnka 2016 mit der Uraufführung seiner Oper South Pole an der Bayerischen Staatsoper München unter Kirill Petrenko, in einer Inszenierung von Hans Neuenfels mit Rolando Villazón und Thomas Hampson in den Titelrollen. Doch schon zuvor hatte Srnka mehrere bedeutende Aufträge und Auszeichnungen erhalten, darunter 2009 den Komponistenpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. Seine Werke wurden von namhaften Interpreten aufgeführt, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Los Angeles Philharmonic, das NHK Symphony Orchestra Tokyo, das BBC Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonieorchester Wien, die Tschechische Philharmonie, das Beethoven Orchester Bonn, das Ensemble Intercontemporain, das Ensemble Modern, Klangforum Wien und dem Münchner Kammerorchester, von Dirigenten wie Peter Eötvös, Jakub Hrůša, Susanna Mälkki und Cornelius Meister bei Festivals wie Lucerne Festival, Ultraschall Berlin, Wien Modern, Présences Paris, Prager Frühling, Musica Strasbourg, Milano Musica, Printemps des Arts de Monte-Carlo, Ostrava New Music Days und Contempuls.

Standstill für Cembalo und Orchester wurde im September 2022 in der Kölner Philharmonie mit Mahan Esfahani und dem Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von François-Xavier Roth uraufgeführt. Im Mai 2023 wurde Orion Arm in der Philharmonie de Paris mit dem Trompeter Simon Höfele uraufgeführt. Superorganisms für großes Orchester begann seine Tournee 2023 bei NHK Tokyo, wurde 2024 mit Aufführungen des Orchestre de Paris unter der Leitung von Klaus Mäkelä und der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von David Robertson fortgesetzt und gipfelt 2025 in einer Aufführung mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko. Im Theater an der Wien findet 2025 zudem die Uraufführung der neuen Oper Voice Killer statt, mit dem Klangforum Wien im Orchestergraben.

Seine Kurzoper Wall nach einem Werk von Jonathan Safran Foer wurde 2005 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin uraufgeführt, und 2006/2007 war er „Komponist für Heidelberg“ am Theater Heidelberg. 2011 wurde seine Kammeroper Make No Noise an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt und Jakub Flügelbunt, ein „Comicbuch für drei Sänger und Orchester“, wurde an der Semperoper in Dresden uraufgeführt. Das Festival Dialoge in Salzburg präsentierte 2017 mit zahlreichen Veranstaltungen und Uraufführungen ein umfassendes Porträt des Komponisten. Das Los Angeles Philharmonic beauftragte Srnka für seine 100. Saison 2018/2019 mit dem Stück Overheating. Im Jahr 2015 präsentierte die Konzertreihe musica viva in München move 01 & 02.

In der gleichen Reihe wurde 2019 Speed of Truth mit Jörg Widmann, Klarinette, und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Susanna Mälkki uraufgeführt. Das Auftragswerk Milky Way, geschrieben für die ECHO (European Concert Hall Organisation) Rising Stars Tour und den Trompeter Simon Höfele, wurde im Concertgebouw in Amsterdam uraufgeführt, mit weiteren Aufführungen in der Elbphilharmonie in Hamburg, der Kölner Philharmonie, der Philharmonie Luxemburg, der MüPa Budapest, The Sage Gateshead, St Lukes in London, der Gulbenkian in Lissabon, Baden-Baden und Birmingham.Im Jahr 2021 brachte die Bayerische Staatsoper München zusammen mit dem Klangforum Wien unter Patrick Hahn seine neue Kammeroper Singularity – A Space Opera for Young Voices zur Uraufführung. Srnka arbeitet seit vielen Jahren mit dem Ensemble Quatuor Diotima zusammen, das seine Quartette in ganz Europa aufführte und eine Porträt-CD mit Kammermusik beim Label Naïve veröffentlichte.

2025 ist Miroslav Srnka zum ersten Mal Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen.