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GLIA (II)

Performance von Maryanne Amachers "GLIA" mit den Ensembles Contrechamps & Zwischentöne und Bill Dietz (Leitung)


Fr. 01. August 2025, 21:00

Orangerie

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Maryanne Amacher: GLIA (2005)

Ensemble Contrechamps
Ensemble Zwischentöne
Bill Dietz (Musikalische Leitung / Musical Direction)
Carsten Seiffarth (Kurator / Curator)

Vier Jahre vor ihrem frühen Tod 2009 arbeitete die amerikanische Komponistin Maryanne Amacher an einem neuen Werk für das Berliner Ensemble Zwischentöne: GLIA, benannt nach den Gliazellen im menschlichen Gehirn, die die Erregungsübertragung zwischen den Synapsen steuern. Das Werk wurde nur ein einziges Mal aufgeführt – 2005 im Berliner Medien-Kunst-Labor TESLA unter der Leitung von Amacher selbst und gemeinsam mit dem Leiter des Ensembles Zwischentöne Peter Ablinger sowie dem Komponisten Bill Dietz.

In GLIA stellte sich Amacher die Hörer:innen als „neurale Schnittstellen“ zwischen elektronischen und akustisch-instrumentalen Klangphänomenen vor. Im Ohr sollten – angeregt durch Frequenzüberlagerungen bei sehr großer Lautstärke – „otoakustische Emissionen“ entstehen. Amacher's Konzept sah vor, diese wie „von Geisterhand geschriebenen“ Klänge im Ohrinneren über Lautsprecher und Instrumente wieder zurück in den Raum zu übertragen.

Jahre nach Amachers Tod ist ihr Werk noch immer weitgehend unzugänglich und umrankt von zahlreichen Mythen. Bill Dietz, einer der weltweit besten Kenner von Amachers Werk, hat sich intensiv mit dem vorhandenen Material beschäftigt und eine etwa neunzigminütige Aufführungsversion von GLIA erstellt, die seit 2023 in Zusammenarbeit mit Ensemble Contrechamps aus Genf und Ensemble Zwischentöne präsentiert wird.

Begleitet werden die zwei Aufführungen von einer eintägigen Konferenz am 28. Juli 2025 über GLIA und Mayanne Amacher als eine der schillerndsten Künstler:innen an der Schnittstelle von elektronischer Musik und Klangkunst.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes