de en

Imaginary Landscape (I)

Musik für Percussion von inti fiiggis-vizueta, John Cage, Alexandre Babel und Cathy van Eck


Sa. 19. Juli 2025, 18:00

Orangerie

Tickets

18.00 Saal der Orangerie / Orangerie hall:

inti fiiggis-vizueta: To give you form and breath (2019)

John Cage: Imaginary landscape No. 1 (1939)

Alexandre Babel: Snare Counterpoint (2023)


Zwischen den beiden Konzerten im Orangeriegarten:
Between the two concerts in the Orangerie garden:

Cathy Van Eck: La Nature dans le Miroir (2020)


Romane Bouffioux (Percussion)
Jennifer Torrence (Percussion)
Ane Marthe Sørlien Holen (Percussion)
Corentin Marillier (Percussion)

Hellsichtig imaginierte und formulierte John Cage Vieles, das Künstler:innen auch Generationen und Jahrzehnte später immer wieder beschäftigt. Neben so grundlegenden Fragen wie, „Wo fängt die Musik an, wo hört sie auf und welche Kriterien bestimmen das?“, liefern die Arbeiten von Cage auch frühe Beispiele für die heute so wichtig gewordene Integration verschiedener Medien in die Komposition oder die Anlage eines Werks als Environment oder Performance mit installativen Elementen. Geradezu ikonisch steht dafür das Stück Imaginary Landscape No. 1 aus dem Jahr 1939, in dem Cage akustische Instrumente mit elektronischen Geräten kombiniert. Es gilt als eines der ersten elektroakustischen Stücke überhaupt. Der Elektronik-Part besteht in dem Fall aus zwei Plattenspielern, auf denen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten Frequenzaufnahmen abgespielt werden. Cage verwendete Testschallplatten mit Spuren von Einzelfrequenzen, die für die Kalibrierung von Geräten, aber auch für die Prüfung der akustischen Merkmale eines Raumes, Nachhallzeiten, Reflexionen und Echos, vorgesehen waren.

Das Konzertprogramm, in dem sich verschiedene musikalische, ästhetische, herkunftsbezogene Perspektiven treffen, entstand im Austausch mit der Schweizer Schlagzeugerin Romane Bouffioux, Kranichsteiner Musikpreisträgerin für Interpretation 2023. In dem 2019 komponierten Trio To Give You Form And Breath sucht inti figgis-vizueta nach einer Verbindung von erzählter Geschichte und indigener Identität, nach einem Verständnis unserer Welt, das auf ein zeitliches Kontinuum vertraut. Was geschieht, wenn manipulierter Rhythmus als Manipulation von Zeit wahrgenommen wird?

Der Schweizer Komponist, Schlagzeuger und Improvisationsmusiker Alexandre Babel setzt in Snare Counterpoint indes auf Rhythmus als bestimmendes Grundmedium für ein zehnminütiges, soghaftes Snare-Drum-Crescendo.

Zwischen den beiden etwa einstündigen Konzerten bietet der wunderschöne Orangerie-Garten die perfekte Szenerie für Cathy Van Ecks La Nature dans le Miroir – ein intrikates Wechselspiel zwischen Natur und ihrer Simulation.