READER: THREE UNISONS
21.07.2025

Sarah Davachi: Three Unisons for Four Voices (2024)
for violin, cello, bass clarinet, trombone, percussion & ondes martenot – 70′
No Hay Banda:
Adrianne Munden-Dixon (Violine / Violin)
Audréanne Filion (Cello)
Lori Freedman (Bassklarinette / Bass Clarinet)
Kalun Leung (Posaune / Trombone)
Daniel Áñez (Ondes Martenot, Elektronik / Ondes Martenot, Electronics)
Noam Bierstone (Perkussion / Percussion)
Sarah Davachi an die RedaktionHallo nochmal! Toll, das klingt interessant! Unten steht ein Text über das Stück – den abzubilden halte ich für das Beste. Außerdem könnte es nützlich sein, Aufnahmen von zwei älteren elektroakustischen / akusmatischen Stücken von mir beizufügen. Diese beiden Stücke mit den Titeln „Chanter“ (2015) und „First Cadence“ (2020) erforschen eine ähnliche Art von verzögertem oder variablem Kanon, und für mich sind sie frühere und etüdenhafte Versionen dieses Stücks, das das Konzept im Kontext eines Kammerensembles auf eine größere und umfassendere Ebene bringt. Der Rahmen eines Kammerensembles ist wichtig, wenn man die Aspekte von Unvorhersehbarkeit, Zuhören und Vertrauen bedenkt, die hinzutreten, wenn sich der Prozess von der Solo- zur Gruppeninteraktion verlagert. Die Links zu diesen beiden Stücken finden Sie ebenfalls unten.
Three Unisons for Four Voices ist eine Komposition in drei Abschnitten oder ‚Unisons‘, die für vier ‚Stimmen‘ geschrieben wurde: Streicher (Violine und Cello), Bläser (Bassklarinette und Posaune), Schlagzeug (Vibraphon mit Streichinstrumenten, Plattenglocken, Tamtam) und Elektronik (Ondes Martenot und zugespielte Elektronik). Diese Stimmen und „Unisons“ werden verwendet, um eine bestimmte Aufteilung von Textur und Struktur im gesamten Stück zu unterstreichen. Das Konzept des Unisono wird hier in Bewegung gebracht; während die Spieler:innen dem konventionelle Verständnis eines Unisonos folgen, verschieben sich ihre überlappenden Monophonien allmählich und auf natürliche Weise vor und zurück, wodurch der Eindruck eines variablen Kanons entsteht, der manchmal vorauseilt und manchmal zurückbleibt, immer in unterschiedlichem Maße schiebend und ziehend, während die gleiche Tonfolge zwischen den Instrumenten ihren Lauf nimmt. Timbrale und texturale Aspekte, die vor allem durch das Schlagzeug und die elektronischen Stimmen erforscht werden, stellen das Gefühl von Unisono auch in Hinsicht auf die Beziehung von Konsonanz und Dissonanz in Frage. Die Spieler:innen dieses Stücks sollen eine unmittelbare Erfahrung machen, bei der jede:r Einzelne aktiv zuhört und zu jedem Zeitpunkt auf die akustischen Gegebenheiten des Gesamtklangs reagiert.
Sarah Davachi

